Faschingsdienstag ist Krapfentag

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Krapfenoverdose - aber wo gibt es die Besten?

Veröffentlicht am 17. Februar 2015 von Roman

Kurz vor Beginn der Fastenzeit gibt es nochmals einen Süßen Höhepunkt: Die Faschingskrapfen. Die schmecken wunderbar aber leider ist der Genuss nicht mehr so unbeschwert wie als Kind, wo man sich noch wenig Gedanken um Kalorien oder die Figur gemacht hat. Aber heutzutage mit Lowcarb, Vegan, Lebensmittelunverträglichkeiten und der Illusion von der ewig jungendlichen Traumfigur wird es immer schwerer abzuschalten und die kleinen süßen Bomben (und da meine ich gleich mehrere Kandidaten davon) in sich hineinzuschieben. Denn im Moment des Verzehrs lösen die auf alle Fälle Glücksgefühle aus. Insbesondere, wenn sie schön frisch sind. Was wohl an keinem Tag so gewährleistet ist wie am Faschingsdienstag.

Aber auch vor dem Faschingskrapfen bleibt die Zeit nicht stehen. Der klassische Krapfen schwimmt kurz auf beiden Seiten im heißen Fett bis diese schön Goldbraun (und keinesfalls zu dunkel) sind. Weil die Krapfen bei dieser Zeremonie ihr Volumen gewaltig vergrößern ergibt sich auch der typisch helle Streifen in der Mitte, weil hier das heiße Fett den Teig nicht so bräunen kann. Noch warm wird es mit Staubzucker (und nicht zuwenig davon) bestreut. In der Mitte befindet sich (am besten reichlich - hier erkennt man auch die Qualität) ein Patzen Marillenmarmelade. Am besten mit etwas Rum verfeinert, weil sie dadurch ein bisschen eine herbere Note verpasst bekommt. Generell sollte die Marmelade sehr fruchtig und nicht zu süß sein. Denn die Süßigkeit ist einer der Hauptfeinde beim Geschmackstest. Die Hardcore-Industriemarmelade (à la Hofer Kilotopf oder Darbo Frühstückssachets) geht hier gar nicht. Insbesondere, weil diese viel zu süß und zuwenig fruchtig sind. Oft wird mit der Süße bloß die geringe Qualität des Öls in der Fritteuse (zuwenig Wechselfrequenz, ranziger Geschmack) überdeckt. Was das Gesamtergebnis aber wirklich nicht besser macht.

Aber wenn der ideale Krapfen auch so sein sollte wird er doch auch in allen möglichen neuen Formen angeboten. Mit Vanillecreme- oder Schokoladenfüllung. Oder mit einem Zuckerguss anstelle des Staubzuckers. Diese sind dann gerne noch bunt belegt oder eingefärbt. Auch die Aida hat hier eine bunte Kollektion aufgestellt - mit lustigen Namen. Diese gibt es nicht nur im Fasching uns sollen wohl wahrscheinlich vor allem vor den Konkurrenten von Dunkin'Donuts schützen. Wir haben sie probiert aber nicht wirklich als Highlight empfunden.

Zurück zum Thema:


Wenn man nun heute einen Faschingskrapfen essen will, dabei aber wie die meisten auf die Kalorien und Nährwerte achtet, dann sollte dieser eine Krapfen wenigstens von sehr guter Qualität sein. Aber wie findet man den besten Krapfen. Die Antwort: leider gibt es keine Garantie. Dem Thema haben wir uns zumindest in unserem Krapfentest vor einiger Zeit angenommen und aus 10 Wiener Kandidaten (von Renommee-Konditorei bis System-Bäckerei alles mit dabei) und 14 Testessern eine Blindverkostung gemacht. Mit unterschiedlichen Bewertungskategorien und spannenden Ergebnissen. Wohl auch, weil man im Internet zwar einige Tests zu lesen bekommt, aber man bei dem einen oder anderen Medium immer das ungute Gefühl hat, dass es hier irgendwie schon ausgemachte Sache ist, wer zum Sieger gekürt wird.

Ein aktueller Research in Google hat übrigens eine ziemlich schlechte Ausbeute an guten und informativen Tests ergeben. Naja - auch wir machen ja nicht jedes Jahr eine Neuauflage unseres Tests. Lustig ist aber, dass beim Kurier in diesem Jahr der Ströck Krapfen gewinnt. Von 12 Testern und 8 Krapfen-Kandidaten. Unser Vorjahres-Überraschungssieger landet hier allerdings auf dem letzen Platz 😊. Was auch zeigt – vorausgesetzt die Rezeptur wurde nicht verändert – dass 12 Personen hier und 14 Personen da zu einem völlig unterschiedlichen Ergebnis kommen können.

Auch der Gault Millau will es wissen und nimmt vor allem die Krapfen der feinen Konditoreien unter die Lupe. Hier gewinnt der Krapfen von Sluka. Auch wenn es hier kein Test ist sondern eine reine Empfehlung basierend auf Erfahrung. Ja, auf die haben wir und in unserem Test nicht verlassen. Da wollten wir es schon genauer wissen.

Für alle, die es gerne seriös wissen wollen. Auch Konsument.at hat Krapfen unter die Lupe genommen. Hier geht es zu den entsprechenden Ergebnissen .... Zumindest kann man sich eines Tatsache sicher sein. Bei den Faschingskrapfen hört sich der Spaß auf - und deswegen wurden sie auch auf Inhaltstoffe und andere Lebensmittelprobleme getestet. Fazit: zum Glück kann man hier kaum etwas falsch machen. Anders als bei Fleisch zum Beispiel.

Noch ein paar Hintergrundinfos und wissenswertes über die Zubereitung findet ihr hier ... - also dann. Wir wünschen euch einen lustigen Faschingsdienstag. Und noch etwas kalorische Sünde bevor ja morgen offiziell die (religiöse) Fastenzeit angeht. Dann ist Schluss mit lustig!

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2 Kommentare
  • datadirt
    22.02.2015

    Irgendwie waren die FaKras noch interessanter, als es sie nicht an jeder Ecke ganzjährig zu kaufen gab.

  • surfing the kitchen
    22.02.2015

    hätte ich deinen artikel mal früher gesehen. habe mich gerade vor 2 wochen gefragt, wo es wohl die besten krapfen gibt. naja, bekomme ich eh jetzt auch noch 😉